Karl Richter: Odessa, 2. Mai 2014 (02.05.2022)

Heute jährt sich zum achten Mal eines der unglaublichsten Verbrechen der jüngsten Vergangenheit – unglaublich deshalb, weil es sich im vollen Beisein der sogenannten „Weltöffentlichkeit“ ereignet hat, die davon bis heute nichts wissen will; unfaßbar auch deshalb, weil der Westen, der die Ukraine mit dem von ihm maßgeblich unterstützten Maidan-Putsch im Februar 2014 gewaltsam in den westlichen Einflußbereich herüberzog, unmittelbar dafür verantwortlich ist. Und unfaßbar nicht zuletzt deshalb, weil in Odessa selbst seither am Jahrestag des Verbrechens nicht etwa mit Trauer der Ereignisse gedacht wird; vielmehr wird das Massaker bis heute mit Gedenkmärschen von den Tätern und ihren Sympathisanten gefeiert. Es ist das Gleiche, als wenn in Deutschland heute jedes Jahr am 8. November die Reichskristallnacht gefeiert würde.

Für den charakterlichen Schmutz, den Menschen in sich tragen müssen, um die Geschehnisse vom 2. Mai 2014 als Heldentat zu feiern, fehlen einem die Worte. Im Gewerkschaftshaus der Stadt hatten damals örtliche Fußballfans und Mitglieder nationalistischer Mörderbanden über hundert Menschen, die pro-russischer Sympathien verdächtigt wurden, eingeschlossen und verbrannt. Mindestens 48 Menschen, vermutlich weit mehr, kamen ums Leben. Flüchtende und Verletzte wurden zum Teil noch bei der Flucht nach draußen erschlagen. Das Verbrechen ist niemals geahndet worden, die ukrainische Justiz behindert die juristische Aufarbeitung bis heute. Etliche der Täter sind namentlich bekannt. Das alles unter den Augen des „Werte-Westens“.

Es paßt ins Bild, daß die Behörden in Odessa heute wohlweislich für den ganzen Tag eine Ausgangssperre verhängt haben und den Krieg vorschieben. Sie wollen um jeden Preis verhindern, daß das Verbrechen von 2014 womöglich von mutigen Bürgern an die Öffentlichkeit getragen wird – die Stadt ist weithin russisch geprägt, niemand spricht Ukrainisch.

Das Massaker von Odessa zählt zu den ersten Großverbrechen, mit denen die pro-westliche Putsch-Regierung in Kiew ihrer Politik der Entrechtung aller Russischstämmigen Nachdruck verschaffte. Ein weiteres Verbrechen schloß sich wenig später in Mariupol an, wo ebenfalls gegen den Kurs der neuen Kiewer Regierung demonstriert wurde. Das Kiewer Regime schickte Panzer und ließ die Demonstration niederwalzen. 30 Menschen kamen ums Leben.

Bei alledem ist die Ukraine nicht mehr als ein Brandbeschleuniger für die schmutzigen Interessen des Westens. Sie setzte in den letzten acht Jahren ihre Unrechtspolitik konsequent fort und bekommt in diesen Wochen die Quittung dafür. Die dümmste Rolle dabei spielen aber „nationalistische“ Unterstützer hierzulande; selbst Washington macht kein Hehl mehr daraus, daß Asow und Konsorten in der Ukraine das Geschäft der USA besorgen.

Ich habe die Entwicklung bereits damals aufmerksam beobachtet. Jeder konnte sich ausmalen, wohin die Irrsinnspolitik des Westens und seiner Kiewer Marionetten führen mußte. Als Münchner Stadtrat habe ich seinerzeit in einem Wortbeitrag dazu Stellung genommen, den ich hier nochmals einstelle.

(02.05.2022)

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