Besonders gefühlige Unterstützer des Kiewer Verbrecherregimes sind sich nicht zu schade, die Räuberpistole aus Butscha mit „Nemmersdorf“ zu assoziieren. Klar, Russenhaß zieht immer, und Rechte springen schon mal auf Schauergeschichten von anno Tobak an.
Das Strickmuster ist aber allzu dümmlich. Wenn man schon Assoziationen bemühen will, wären bei Butscha die passenderen: Brutkastenlüge, Faßbomben, Hufeisenplan, Massenvernichtungswaffen, Racak. Jeder einzelne dieser Begriffe steht für längst entlarvte Propagandalügen, mit denen die westliche Öffentlichkeit in den letzten 30 Jahren in die jeweils erwünschten Kriege hineinmanipuliert wurde. Mit dem erfundenen serbischen „Hufeisenplan“ wedelte 1999 der deutsche Verteidigungsminister Scharping vor der Kamera herum, um den NATO-Überfall auf Jugoslawien herbeizulügen. Und 2015 sollte der syrische Präsident Assad mit den ebenfalls frei erfundenen „Faßbomben“ C-Angriffe auf die eigene Bevölkerung durchgeführt haben. Der Giftcocktail ist immer der gleiche: dem Gegner – gestern Saddam Hussein, Bashar al-Assad, Milosevic, heute Putin – werden besonders verwerfliche Untaten angedichtet (die sich später allesamt als erstunken und erlogen erweisen), daraufhin übernehmen die Medien das Geschäft der Dämonisierung. Ich halte jede Wette, daß Putin in den nächsten Tagen zum „Russen-Hitler“, zum „Irren im Kreml“ mutiert. Nach ein paar Wochen Hetze ist die Öffentlichkeit (die heute im Supermarkt zu 90 Prozent die Idiotenmaske vor dem Gesicht hatte) für ALLES weichgeklopft.
Jetzt also das Schauermärchen von Butscha. Von dem sogar der örtliche Bürgermeister nichts wußte, als er nach dem Abzug der Russen vor die Kamera trat und sich darüber freute, daß alle wohlbehalten seien. Man muß die Ungereimtheiten, die längst die Runde machen, nicht noch einmal herunterbeten. Ich halte es inzwischen für gut vorstellbar, daß das Massaker vom zurückkehrenden ukrainischen Militär plus Milizen an angeblichen „Kollaborateuren“ verübt wurde – viele der Toten trugen die weiße Armbinde. Unter Ukrainern, das haben wir in den letzten acht Jahren gelernt, braucht es keinen Rechtsstaat, wenn es um Russischstämmige und Andersdenkende geht. Es ist ein Verbrecherregime.
Kurz und gut – der russische Außenminister Lawrow beantragte heute im UN-Sicherheitsrat eine Dringlichkeitssitzung zur Aufklärung des Falles. Die Briten, die derzeit den Vorsitz haben, lehnten ab. Keine weiteren Fragen. Das geht jetzt ganz flugs in Richtung großer Krieg. Denn Rußland wird dem Dollar gefährlich.
(04.04.2022)
Originalort des Facebook-Beitrages mit Diskussion