Stefan H. Heuer: Al-Qaeda geht nach Brüssel (17. März 2025)

Für den verfassungsgemäß vom Volk gewählten Präsidenten der Syrischen Arabischen Republik hatte die Europäische Union nur Verleumdung, Krieg und Terror übrig. Doch kaum hat Al-Qaeda in Damaskus die Macht usurpiert, darf Terrorfürst Al-Jolani jetzt in Brüssel um Kohle betteln.

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Asaad al Shalbanie, von der Leyen

In dem Spielfilm „Mr. Smith geht nach Washington“ von 1939 wird ein junger, naiver Pfadfinderführer (James Steward) als Nachfolger eines korrupten Senators ausgewählt und geht voller Ideale nach Washington. Im Laufe der Filmhandlung entfaltet sich ihm eine Realität aus Korruption und menschlicher Schäbigkeit. Mr. Smith, amerikanisches Synonym für „Herr Jedermann“, lernt die Wirklichkeit hinter dem schönen Schein kennen und demaskiert für den Zuschauer die US-amerikanische Demokratie als die Plutokratie, die sie ist – natürlich in einer dem Massenpublikum zumutbaren Weise.

Heute, knapp 90 Jahre später, ist die Menschheit keinen Schritt weiter, denn auch heute wird die Wirklichkeit hinter dem schönen Schein nur jenen offenbar, die bereit sind, die offiziellen Lügen zu ignorieren und hinter die Fassaden zu blicken.

Für diese Menschen scheut die Europäische Union (EU) wirklich keine Mühe, um sich als das zu präsentieren, was sie stets gewesen ist und wohl bis zu ihrem Ende bleiben wird: eine verlogene, Milliarden für Bürokratismus, Propaganda und Krieg verprassende und von Psychopathen gelenkte kleptokratische Mafia.

Natürlich werden Sie in keiner der Verlautbarungen der zahlreichen „Kommissare“ und „Beauftragten“ dieses einen Staat simulierenden Molochs lesen, daß die Europäische Union (EU) sich selbst als Hort von Kriegstreiberei und Terrorismus sieht – ihr geht es stets um „Menschenrechte“ und „Demokratie“ sowie um die berühmten „Werte“, die sie bei jeder Gelegenheit in blumigsten Phrasen unter das abgezockte Volk wirft – jene „Werte“, die niemand definiert hat und die daher ob ihrer Vagheit herrlich für das Schönreden schlimmster Akte von Korruption und Menschenschinderei nutzbar sind.

Seit Frühjahr 2011 hat die EU dem entweder unintelligenten oder willentlich ignoranten Wahlpöbel in den Mitgliedsstaaten das Märchen vom bösen Diktator erzählt. Sie kennen es: In diesem Märchen haust dort im fernen Syrien ein ganz böser Diktator, der sein Volk bedrückt und ausplündert (also genau so wie in der Realität die EU, wahrscheinlich können es die gutgläubigen EU-Bürger deshalb so leicht als wahr annehmen). Nach gut zehn Jahren seiner Herrschaft beschließt das Volk, daß es jetzt genug unter diesem ganz bösen Diktator gelebt hat, und protestiert. Daraufhin beschließt der ganz böse Diktator, sein Volk auszurotten. Glücklicherweise bildet sich gegen die Pläne des ganz bösen Diktators schnell ein militärischer Widerstand von „moderaten Rebellen“ (https://syrianews.cc/encyclopedia/moderate-rebels/). Wie von Zauberhand fallen diesen „moderaten Rebellen“ dann Sturmgewehre, Mörser, panzerbrechende Munition, Nachtsichtgeräte, Splitterschutzwesten und allerlei andere nützliche Gerätschaften für den Kampf in ausreichender Anzahl zu.

Sollten Sie jetzt sagen: die Story kenne ich schon aus Libyen, liegen Sie völlig richtig: Die Märchenerzähler über Syrien sind die selben, die diese Story in Libyen ausgekocht hatten.

Die „moderaten Rebellen“ nennen sich jetzt „Freie Syrische Armee“ (FSA) und kämpfen unter der Flagge der einstigen französischen Kolonie Syrien für die Befreiung des syrischen Volkes (https://syrianews.cc/encyclopedia/fsa/). Und natürlich, weil der ganz böse Diktator ja so böse ist, entflammt das Herz der EU für die „moderaten Rebellen“ und die EU beschließt, diese zu unterstützen (https://syrianews.cc/godfather-terror-not-many-recognise/). Zeitgleich öffnen auch die menschenrechtsbegeisterten arabischen Potentaten der Häuser Al Saud (ebenda) und Al Thani (Qatar) ihre Herzen und Schatzkammern; auf sogenannten Geberkonferenzen sammelt man Milliarden zusammen. Die Vertreter der FSA werden in Europa wie Staatspräsidenten empfangen (https://syrianews.cc/genocidal-still-moderate-germany-supports-rebels-certain-reason/?noamp=mobile#comments). Die BRD finanziert ihnen in Berlin ein Verbindungsbüro und eine Arbeitsgruppe zur Simulation einer Regierungsübernahme.

Erstaunlicherweise haben die „moderaten Rebellen“, die sich nun auch „Al-Nusra-Front“ (https://syrianews.cc/daily-telegraph-how-jihadist-group-jabhat-al-nusra-is-taking-over-syrias-revolution/) nennen, in ihrem Kampf gegen den bösen Diktator noch viel Zeit für ihre Hobbys, und so beglücken sie die Menschheit fortan über die sozialen Medien mit lustigen Videos über ihre Freizeitbeschäftigungen, wie z.B. Dörfer zu überfallen, Männer und halbwüchsige Jungen zu köpfen (https://syrianews.cc/obamas-rebels-new-low-beheading-children-camera/), Priester und Nonnen zu töten, Schulen mit Raketen zu beschießen (https://syrianews.cc/syria-syrian-rebels-kill-29-students-in-attack-on-school-near-damascus/), Frauen und Kinder in Öfen zu verbrennen und vieles mehr. Die Vereinten Nationen bezeichnen diese Freizeitaktivitäten als „Kriegsverbrechen“ (https://syrianews.cc/real-news-from-syria-syria-insurgents-likely-to-commit-war-crime-un/), was aber weder westliche Politiker noch westliche Wähler besonders irritiert – entscheidend für den Westen ist die überaus erfreuliche Tatsache, daß FSA und Nusra-Front „auf unserer Seite“ stehen (https://www.realclearinvestigations.com/articles/2022/04/20/al_qaeda_is_on_our_side_how_obamabiden_officials_helped_create_a_safe_haven_for_terrorists_in_syria_827477.html).
In Erinnerung geblieben ist mir ein Video, in dem die von unseren Steuergeldern unterstützten „moderaten Rebellen“ im Kampf gegen den ganz bösen Diktator ein kleines Mädchen mit Ketten an ein Tor gefesselt hatten und es zwangen, der Ermordung ihrer Eltern zuzusehen.

Nun stellt der Westen und seine befreundeten arabischen Potentaten fest, daß es in Syrien eben nicht nur jene „moderaten Rebellen“ gibt, sondern auch – wie sind die bloß dahin gekommen? – ganz fiese „Islamisten“. Und damit der denkentwöhnte Westler es nicht so schwer hat mit dem gewünschten Feindbild, nennen sich diese „Islamisten“ jetzt „ISIS“ (oder ISIL, arabisch DAESH), Kurzform „IS“, was „Islamischer Staat“ heißt und dem Westler Angstschauer über den Rücken laufen läßt (https://syrianews.cc/encyclopedia/isis/). Dieser „IS“ war Mitte der 2000er Jahre im Irak unter den Augen der US-amerikanischen Besatzer (https://syrianews.cc/the-pentagon-threatening-to-revive-isis/) aus Gruppen von „Al-Qaeda“ (das sind jene Wunderknaben, die mit 2 Flugzeugen angeblich 3 Wolkenkratzer zum Einsturz gebracht haben sollen) gebacken worden. Mit einer Armada nagelneuer Toyota-Pickups samt aufmontierten Flugabwehr-Kanonen fuhren diese Islamisten nun kreuz und quer durch die Wüste und nahmen bedeutende Gebiete Syriens ein. Weil aber diese Islamisten nun auch Köpfe abschneiden und Frauen erschießen (https://syrianews.cc/the-pentagon-unleashes-isis-in-syria-ambushes-and-massacres/), beschließt der Westen, zusammen mit seinen arabischen Freunden, sie durch Luftschläge zu bekämpfen (https://syrianews.cc/syria-good-terrorist-bad-terrorist/). Dies mag ihm aber, komischerweise, ist er doch die mächtigste Militärallianz der modernen Welt, nicht gelingen – vielleicht, weil er selbst ISIS als Hilfstruppe nutzt (https://syrianews.cc/us-regime-playing-dumb-about-isil-isis-daesh/), oder weil er doch zu sehr damit beschäftigt ist, in Syrien Thermalkraftwerke, Kinderkrankenhäuser und Wohnhäuser wegzubomben, während die Terrorfinanzierung via „SWIFT“ (https://syrianews.cc/west-fights-isis-swift-look/) zu keiner Zeit vom Westen unterbunden wird… Immerhin gelingt es den USA, eigene Bodentruppen nach Syrien zu bringen, die Ölquellen einzunehmen und das bisher vom IS gestohlene und über die Türkei veräußerte syrische Öl nun selbst zu stehlen (https://syrianews.cc/missiles-bombing-did-not-stop-the-us-army-from-stealing-syrian-oil/). Die Tatsache, daß sowohl FSA als auch die Nusra-Front Al-Qaida (https://syrianews.cc/syria-opposition-allegiance-qaeda/) in Syrien sind, sorgt im Westen nicht für Irritationen. Sie wissen ja: Wenn sie uns dienen, sind sie „gemäßigte Rebellen“, wenn wir sie nicht mögen, sind sie „Terroristen“.

Um dem syrischen Volk weiter beim Kampf gegen den ganz bösen Diktator zu helfen, führen EU und USA auch „erstickende“ Sanktionen (https://www.ohchr.org/en/node/104160) wie den sogenannten „Caesar Act“ (https://syrianews.cc/the-us-caesar-sanctions-washingtons-last-stray-bullet-against-syria/) gegen Syrien ein (https://www.ohchr.org/en/node/104160). Diese drakonischen Maßnahmen sorgen u.a dafür, daß Syrien praktisch keinen Handel mehr treiben kann, Lebensmittel und Medikamente für die syrische Bevölkerung unbezahlbar werden und das syrische Volk immer mehr verarmt (https://syrianews.cc/90-of-the-syrian-people-living-below-poverty-line-un-envoy/). Schließlich, im Dezember 2024, gelingt es den sich jetzt „HTS“ nennenden moderaten Rebellen, den ganz bösen Diktator zu Fall zu bringen.

Der wertegeleitete Westen jubelt, als die HTS unter der Fahne der französischen Kolonie Syrien Damaskus einnimmt (https://www.bbc.com/news/articles/c9vkmp11mrmo): Endlich haben sich die unzähligen Milliarden zweckentfremdeten Steuergelds und die ebenso zahllosen politischen Initiativen und die Propaganda, äh!: Aufklärungsarbeit, bezahlt gemacht.

Soweit das Märchen namens Revolution in Syrien, wie es uns die EU erzählt.

Kaum hat der vom Westen unterstützte moderate Kopfabschneider mit dem romantischen Kampfnamen „Abu Mohammed Al Jolani“ (https://www.bbc.com/news/articles/ce313jn453zo) seinen kampfgestählten Hintern auf den weichen Sesseln des Präsidentenpalasts installiert, da strömen auch schon die westlichen Politiker zum „handshake“ nach Damaskus. Und auch Rußland steht nicht abseits: Präsident Putin telefoniert mit Al-Jolani, der nun nicht mehr so genannt werden möchte, weil er jetzt zivilen Zwirn statt Kampfanzug trägt, und wertet den bis vor Kurzem noch mit einem Kopfgeld von 10 Millionen Dollar gesuchten Herrn als gleichwertig auf (https://multipolaristen.de/stefan-h-heuer-wladimir-putin-der-mit-allen-wassern-gewaschene-superheld-der-europaeischen-pseudopatriotischen-biedermaenner-ist-zurueck-in-syrien-per-telefon-23-02-2025/). Die BRD-Außenministerin beauftragt diesen Experten für Terror mit der Wahrung der Menschenrechte, insbesondere der Rechte von Frauen sowie religiösen und ethnischen Minderheiten Syriens und packt gleich noch 60 Millionen Euro deutsche Steuergelder obenauf (https://multipolaristen.de/stefan-h-heuer-verpixelter-feminismus-in-damaskus-07-01-2025/). Der so reich Beschenkte bedankt sich mit einer zünftigen Party und läßt von seinen jetzt „Sicherheitsbehörden“ genannten Mordbrennern Frauen und Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten wie Alawiten und Christen abschlachten. In alter Gewohnheit filmen sich die Herrschaften bei ihrem Treiben und stellen uns freundlicherweise ihre Videos via Sozialer Medien zur Verfügung (https://rumble.com/v6q9ycc-nato-sponsored-al-qaeda-hts-terror-in-syria-graphic.html?e9s=src_v1_upp). Leider verunsichern die Bilder und Berichte auch ein paar Wähler im Westen. Und so sehen sich die Politiker genötigt, zu handeln. Der UN-Sicherheitsrat beschließt Worte der Besorgnis und mahnt den Schutz der Minderheiten an (https://www.presstv.ir/Detail/2025/03/14/744424/UN-Security-Council–condemn-violence-Syria-protection-minorities-). Raschelndes Papier wird bedruckt – eine mutige Maßnahme, die bereits Hunderttausende von Palästinensern vor dem Völkermord durch die Zionisten nicht geschützt hat, dem Wahlvolk im Westen aber ein gutes Gefühl gibt.

Unsere Geschichte könnte hier zu Ende sein, wäre da nicht die EU.

Denn diese hatte über mehr als eine Dekade erhebliche Anstrengungen unternommen, um Syrien in ihre gierigen Finger zu bekommen, äh, pardon!: auf den Weg zu einer wertegeleiteten Demokratie zu führen. Jetzt gilt es, den Anfangserfolg zu sichern. Also beschließt die EU, eine Geberkonferenz für Syrien durchzuführen, die am 17. März 2025, 14 Jahre nach dem Beginn des von ihr maßgeblich betriebenen Kampfes gegen Syrien, in Brüssel stattfindet und zu der auch die HTS eingeladen wird (https://www.presstv.ir/Detail/2025/03/12/744344/European-Commission-Anitta-Hipper-HTS-donor-conference).

Schauen wir uns die offizielle Presseerklärung einmal an. Da geht es laut der EU darum, gemeinsam mit den moderaten Kopfabschneidern „die Grundlagen für einen erfolgreichen Übergang“ zu schaffen (

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_25_760): Ziel dieser Veranstaltung ist es, internationale Unterstützung für einen inklusiven Übergang in syrischer Eigenverantwortung zu gewinnen und den Weg von dieser Unterstützung hin zu einer sozioökonomischen Erholung des Landes zu ebnen.“ Abgesehen vom blumigen Politologengeschwätz: wieso die EU erst mit enormen Aufwand Syrien unter Assad zerstört (https://thecradle.co/articles/manufacturing-rebels-how-the-uk-and-us-empowered-hts), nur um es danach, unter Al-Qaeda, wiederaufbauen zu wollen, kann nur einen naiven Menschen oder den in der EU überdurchschnittlich vertretenen Konsumenten der konzern- bzw. gebührenfinanzierten Hauptstrommedien unverständlich erscheinen – zumal letzterer dank der psychologisch ausgefeilten Medienpropaganda und eigener willentlicher Ignoranz (https://syrianews.cc/ignorance-strength-westerners-blind/) die tatsächliche Rolle der EU bei der zielgerichteten Zerstörung Syriens nie erkannt oder schon vergessen haben wird.

Also wird sich der Naive genauso wie der Durchschnittsbürger fragen: wieso sollten wir Syrien beim Wiederaufbau helfen (https://multipolaristen.de/stefan-h-heuer-die-deutschen-spiesser-stehen-an-der-spitze-des-dreisten-opportunismus-und-der-unfaehigkeit-zu-ueberleben-15-02-2025/)?

Diesen Menschen ist offenbar die Erkenntnis fremd, daß spätestens seit dem Zwanzigsten Jahrhundert Kriege nicht mehr dazu geführt werden, um politische Ziele militärisch zu erreichen (vgl. Carl v. Clausewitz: Vom Kriege, 1832-34; siehe auch: https://www.militarystrategymagazine.com/article/strategy-war-and-the-relevance-of-carl-von-clausewitz/), sondern aus Geschäftsinteressen jener, welche die Politiker am Gängelband führen und selbst nie an irgendeiner Front kämpfen müssen (vgl. Smedley D. Butler: „Krieg ist ein Schwindel“, 1935). Geschäftskriege müssen nicht militärisch gewonnen werden, um die Profite der Kriegstreiber zu gewähren; der Krieg muß nur lange dauern, um maximal profitabel zu sein. Nach dem Krieg verdienen jene, die zuvor von der Aufrüstung und der Kriegsfinanzierung profitiert haben, am Wiederaufbau, wobei dieser nicht die Wiederherstellung der Lebensräume für die überlebende Bevölkerung zum Ziel hat, sondern Investments und Spekulationen. Aktuelles Beispiel dieser von grenzenloser Gier getriebenen Strategie sind die boshaften Visionen des US-amerikanischen Präsidentendarstellers Trump für das palästinensische Gaza.

Anders als bisher findet die mittlerweile neunte Syrienkonferenz nicht mehr in Abwesenheit der syrischen Regierung statt, für deren Sturz Brüssel nach eigenen Angaben seit 2011 35,3 Mrd. Euro aus den Taschen der europäischen Bürger gezogen hat (https://germany.representation.ec.europa.eu/news/syrien-eu-kommission-begrusst-aussetzung-von-sanktionen-2025-02-25_de). Nachdem mit Hilfe der EU der rechtmäßige Präsident Al-Assad gestürzt (https://syrianews.cc/jaafari-end-terrorist-war-imposed-syrian-people/) und Al-Qaeda in Syrien installiert worden ist, gilt es, den Return On Investment zu sichern. Im EU-Neusprech heißt dies: der syrischen Bevölkerung auf ihrem Weg zu Erholung, Frieden und einer sicheren Zukunft zur Seite“ zu stehen (https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_25_760). Dazu wird auch die sogenannte Übergangsregierung unter Al-Jolani nach Brüssel gebeten – schließlich müssen die dort zu fällenden Beschlüsse zum Nutzen der Spekulanten des schönen Scheins wegen gemeinsam mit den „Syrerinnen und Syrern“ (ebd.) getroffen werden. Die von genau dieser als „Übergangsregierung“ (https://ec.europa.eu/commission/presscorner/api/files/document/print/en/ip_25_282/IP_25_282_EN.pdf) aufgehübschten Mörderbande seit ihrer Machtübernahme verübten Massaker (https://www.state.gov/the-escalation-of-fighting-and-civilian-deaths-in-syria/) spielen für die EU keine Rolle: „Hayat Tahrir al-Sham, die Gruppe, die Assad stürzte, wird von den Vereinten Nationen als terroristische Organisation eingestuft. Aber EU-Beamte wollen mit den neuen Machthabern zusammenarbeiten, solange sie sich an die Zusagen halten, den Übergang inklusiv und friedlich zu gestalten“ (https://www.reuters.com/world/middle-east/syrias-new-rulers-seek-aid-boost-eu-conference-2025-03-16/). Ausgerechnet am Internationalen Frauentag hat die EU-Außenbeauftragte Frau Kallas die Selbstverteidigung gegen die HTS-Mörderbanden als „Angriffe auf Sicherheitskräfte“ (https://exxpress.at/politik/usa-und-israel-entsetzt-ueber-massaker-von-islamisten-in-syrien-die-eu-schweigt/) verdreht: zynischer Orwell-Neusprech in Reinkultur. Auf der Konferenz wiederholt EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen diesen üblen Propagandasprech (https://www.youtube.com/watch?v=bcyJTdiTbbs).Diese Technik kennen wir von den westlichen Politdarstellern seit Beginn des von ihnen inszenierten Krieges (https://syrianews.cc/hidden-part-germany-hypocrisy-terror-syria/).

Im Vorfeld der Konferenz verspricht die amtierende BRD-Außenministerin Baerbock dem HTS-Regime weitere 300 Millionen Euro (https://www.handelsblatt.com/politik/international/syrienkonferenz-eu-will-wiederaufbau-syriens-vorantreiben-kann-sie-dem-neuen-herrscher-trauen/100113656.html). Zweifel an der Glaubwürdigkeit der neuen Herrscher in Damaskus, wie sie im Handelsblatt-Artikel herausgearbeitet werden, stören die Politikerin nicht. Frau Baerbock betont, daß die entsetzlichen Verbrechen“ aufgeklärt werden müssen und die HTS „die Kontrolle über die unterschiedlichen Akteure in ihrem Sicherheitsapparat“ (ebd.) gewährleisten soll. Die Terrorgruppe HTS, deren Mitglieder die Massaker begehen, soll Massaker eben jener HTS-Mitglieder also verhindern. Wie das gehen soll, verrät Frau Baerbock leider nicht, aber das interessiert auch weder ihre Strippenzieher noch die Mehrheit der deutschen Bürger, welche diese 300 Millionen Euro zu finanzieren haben. Daß diese Massaker auch Frauen betrifft, ist zwar ebenfalls westlichen Medien zu entnehmen (https://www.thetimes.com/world/middle-east/article/syria-leader-al-sharaa-womens-rights-p2ng2ndmb). Die „feministische“ Außenministerin, die die Rechte der syrischen Frauen bei ihrem Besuch in Damaskus (https://multipolaristen.de/stefan-h-heuer-verpixelter-feminismus-in-damaskus-07-01-2025/) einem ehemaligen Scharia-Richter ans Herz gelegt hatte, der selbst an Exekutionen von Frauen teilgenommen hatte (https://www.memri.org/jttm/justice-minister-hayat-tahrir-al-sham-hts-linked-new-syrian-government-documented-participating), scheint dies nicht zu wissen.

Die BRD verspricht, weitere 300 Millionen Euro an ein Regime aus Al-Qaeda- und ISIS- Jihadisten zu zahlen, welches seit seiner Machtübernahme erst in dem Jihadistenparadies Idlib (https://syrianews.cc/un-security-council-extends-al-qaeda-lifeline-in-idlib-again/) und dann in ganz Syrien vor allem durch grausamste Verbrechen an schutzlosen Zivilisten aufgefallen ist (https://syrianews.cc/syria-nato-moderates-massacre-children-aleppo-school/). Diese Millionen werden in ein Terrorregime in Syrien und nicht in Schulen oder soziale Dienste in Deutschland investiert werden. Diese schlichte Wahrheit muß den im Weggucken so geübten Bundesbürgern einmal deutlich unter die Nase gerieben werden.

Die EU hat auf dem Meeting in Brüssel 2.5 Milliarden Euro für Syrien angekündigt (https://www.aljazeera.com/news/2025/3/17/eu-pledges-2-5-billion-euros-2-7bn-to-syria-in-post-al-assad-donor-drive). Großbritannien legt immerhin noch 160 Millionen Pfund dazu, nachdem es bereits im Dezember 2024 50 Millionen Pfund – angeblich für die notleidenden Syrer – an die dem Westen willkommenen neuen Machthaber in Damaskus überwiesen hat (https://www.gov.uk/government/news/uk-announces-50m-new-support-for-vulnerable-syrians). Daß ausgerechnet Großbritannien, mit Frankreich, den USA und der BRD Kernverschwörer gegen Syrien, jetzt plötzlich an die von ihm in Not gebrachten Syrer denkt, ist wirklich herzerweichend: Immerhin trägt London mit seinen Freunden die Hauptverantwortung dafür, daß Hunderttausende Syrer heute tot sind und mehr als 90 Prozent der Überlebenden des fast 14jährigen Terrorkrieges in Armut leben (https://www.presstv.ir/Detail/2025/02/21/743198/UN–Syria-economic-recovery-needs-more-than-50-years). Während die Funktionäre in Brüssel Sprechblasen über eine inklusive demokratische Erneuerung und eine leuchtende Zukunft absondern, leben die Syrer, die niemand je gefragt hat, in panischer Angst vor den EU-zertifizierten HTS-Mordbrennern und vegetieren ohne Einkommen, ausreichende Nahrung (der Preis für das Grundnahrungsmittel Brot hat sich seit Al-Jolanis Machtübernahme verzwölffacht), medizinische Versorgung und Brennstoffe in einem Zustand der völligen Ungewissheit (https://multipolaristen.de/n-n-ein-brief-aus-syrien-eine-syrische-frau-beschreibt-das-leben-unter-der-al-qaida-hts/).

Den „Außenminister“ der HTS-Bande, Asaad Hassan Al-Shaibani, Absolvent einer türkischen Hochschule in Politikwissenschaften und HTS-Regierungsmitglied im Jihadistenkalifat von Idlib (https://syrianobserver.com/syrian-actors/what-to-know-about-asaad-al-shaibani-the-foreign-minister-in-the-new-syrian-government.html), werden die Versprechen eines reichlichen Geldsegens sicher freuen. Der Gang nach Brüssel lohnt sich für die Kopfabschneider.

Jeder, der das Prinzip der Geldwäsche und Bereicherung über öffentlich finanzierte Projekte verstanden hat, siehe Projekt Ukraine (https://anti-spiegel.ru/2024/neue-informationen-ueber-bidens-korrupte-geschaefte-in-der-ukraine/), wird wissen, daß von diesen Summen, trotz der großen Worte, der größte Teil nicht in Syrien, bzw. bei den notleidenden Syrern landen wird. Es steht zu erwarten, daß das Geld der europäischen Steuersklaven, sollte es überhaupt angewiesen werden, durch viele Hände gehen und an jeder dieser Hände ein stattliches Sümmchen hängenbleiben wird. Aus seiner Zeit in Idlib kennt sich Al-Shaibani bestens in der Zusammenarbeit mit Organisationen wie der UNO aus.

In dem Film von 1939 lernt Mr. Smith, daß die glänzende Fassade nicht die Realität widerspiegelt, sondern sie vor denen verbirgt, die nicht hinter den Vorhang schauen möchten. Der jahrzehntelange imperialistische Krieg des Westens gegen das souveräne und säkulare Syrien hätte den Völkern des Westens, deren Politiker diesen Krieg angezettelt und finanziert haben, die unverhohlene und brutale Wahrheit zeigen müssen. Es ist festzustellen, daß die Mehrheit der westlichen Bevölkerung kein aufrichtiges Interesse an der Politik ihrer Nation und den fatalen Folgen für andere Nationen und Völker, die dem Westen nie etwas getan haben, aufbrachte. Die Vorstellung, daß diese Diener der Plutokratie, die andere Nationen zerstören und deren Völker in den dunkelsten Abgrund stürzen, ihre eigenen Völker verschonen würden, ist lächerlich.

Stefan H. Heuer, M.A.,

Historiker, geb. 1964, hat als Dozent in der Erwachsenenbildung sowie in der Personalentwicklung u.a. eines international tätigen VS-amerikanischen Dienstleistungsunternehmens gearbeitet.