Stefan H. Heuer: Jemen: „Weltweite Vorherrschaft“ im Roten Meer versenkt (31.3.2025)

Das mutige Volk des Jemen hat bewiesen: Widerstand gegen Tyrannei ist möglich – wenn man bereit ist, den Preis dafür zu zahlen.

Am 26.3.2025 konnten wir auf der Seite des iranischen Nachrichtensenders Press-TV lesen:

„Als Vergeltung für die militärische Aggression gegen das Land und den Völkermord und der Belagerung des Gazastreifens durch das israelische Regime haben die jemenitischen Streitkräfte für mehrere Stunden US-Kriegsschiffe im Roten Meer angegriffen sowie Drohnenangriffe auf israelische Militärstellungen in der Nähe von der Stadt Tel Aviv ausgeführt.“

(https://www.presstv.ir/Detail/2025/03/26/745042/Yemen-attacks-American-warships-several-hours-Israeli-military-positions)

Der Angriff galt der USS Harry S. Truman, die zuvor Angriffe auf den Jemen ausgeführt hatte.

Ein gewöhnlicher westlicher Bürger, völlig blind gegenüber den Ereignissen in der Welt sowie dem wahren Charakter des Regimes seines Landes und vollgesogen mit der Propaganda über ‚Schurkenstaaten‘ und Terroristen da draußen, die ihm seine Freiheit neiden würden (welche nur eine Einbildung war, ist und sein wird), würde jetzt wahrscheinlich nach dem Grund fragen, warum der Jemen so etwas tut, wenn er doch Gefahr läuft, von den mächtigen USA komplett in Schutt und Asche gebombt zu werden. Und der Militärsprecher hat diese Frage bereits beantwortet, wie von Press-TV zitiert: „Die Operationen fanden ‚in Solidarität mit dem unterdrückten palästinensischen Volk in Gaza‘ statt.“ (ebd.)

Der Jemen macht
dies nicht aus Profitgründen. Er macht es für Palästina.

Was tun die zionistischen Marionettenstaaten im Westen für Palästina (ich entschuldige mich für diese unsinnige Frage)? Was tun die superreichen arabischen Despoten, der Möchtegern-Kalif vom Bosporus oder die angeblich islamischen bärtigen Männer von HTS (Al-Qaida/ISIS) für das palästinensische Volk? Sie alle kollaborieren mit „Israel“ und vergießen gelegentlich eine Krokodilsträne über Gaza. Das Gleiche gilt für das korrupte Werkzeug des westlichen Imperialismus, die Vereinten Nationen.
Brauchen wir einen weiteren Beweis dafür, daß die arabischen Despoten, der Möchtegern-Kalif vom Bosporus und die angeblich islamischen Bärtigen aus Damaskus korrumpierte Vasallen des Weltjudentums und des zionistischen Krebsgeschwürs auf dem besetzten Palästina sind?

Übrigens sind es dieselben Despoten, die, genau wie die europäischen zionistischen Polithuren, die schlimmsten Psychopathen aus den hintersten Winkeln der Welt nach Libyen und dann nach Syrien gebracht und Milliardensummen in Mord, Terror und Zerstörung investiert haben. Es sind übrigens dieselben arabischen Despoten, die einen Krieg gegen den Jemen geführt haben, um das Land unter die saudische und „israelische“ Fuchtel zu zwingen – und ihn trotz ihres Geldes und ihrer militärischen Macht an ein armes, aber stolzes Volk verloren haben. Der Jemen hat sich verteidigt und Raketen auf die bluttriefenden saudischen Prinzen in ihrem Wahhabitenparadies Riad abgefeuert…

Wie das säkulare Syrien zwischen 2011 und 2024, beweist auch der Jemen der Welt, daß der aufgeblasene Anspruch der selbstherrlichen USA auf weltweite Vorherrschaft (“Global Full Spectrum Dominance“) erheblich in Frage gestellt werden kann. Daß diese Herausforderung gegen den globalen Aggressor nicht von der angeblichen Supermacht Russland (das seit 1917 keine Souveränität besitzt), sondern von einer kriegsgebeutelten Nation ausgeht, ist atemberaubend. Genau DIESE Tatsache kann für die Nationen, die bereits im Visier des völkermörderischen Todessterns stehen – oder die nächsten auf seiner Liste sind – die Grundlage für Handeln sein.
Oder, um einen Spruch aus der frühen (noch subkulturellen) Punkszene zu zitieren: Du hast keine Chance, nutze sie.

Nicht eine Sekunde lang zweifle ich, daß die USA und ihre Lakaien den Jemen nicht gerne zerstören und Hunderttausende von Zivilisten töten würden. Die USA sind allseits bekannt für die Zerstörung von Nationen und den Völkermord. Und sie haben die Mittel dazu. Dies zu vergessen, wäre in höchstem Maße naiv.
Die Tatsache, daß sie dies noch nicht getan haben, sollte nicht zu falschen Schlüssen über den bösartigen Charakter der USA und ihrer Lakaien führen. In der gegenwärtigen Situation ist es jedoch eine Tatsache, daß die USA dieses schöne Land noch nicht einfach ausgelöscht haben, wie sie es vielleicht gerne tun würden.

Dies ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, daß die Störung des Schiffsverkehrs zum Hafen Eilat im besetzten Palästina bzw. für Schiffe in „israelischer“ Inhaberschaft im Roten Meer bereits zu einer dramatischen wirtschaftlichen Schädigung geführt hat – so konnten wir bereits Ende 2023 lesen, daß die Sabotierung durch die Ansar Allah-Milizen zu einem Umsatzrückgang von 80% geführt hatte (https://www.calcalistech.com/ctechnews/article/hpuk8j79d). Dazu addieren sich die direkten Verluste, die allein durch die Aufrechterhaltung des Hafenbetriebs entstehen, von 3 Millionen Dollar pro Monat (https://www.tgl-group.net/en/news-detail784_30.htm). Für ein Unternehmen ist das existenzbedrohend. Dazu kommt, daß mindestens 30% aller Waren, die über die beiden mittelmeerischen Häfen Ashdod und Haifa eingeführt werden, zuvor das Rote Meer passieren müssen (ebd.). Die Störaktionen Jemens am Eingang des Roten Meeres schaffen für den zionistischen Besatzerstaat nicht nur aktuell einen bedeutenden wirtschaftlichen Schaden sondern auch einen erheblichen strategischen Nachteil.

Was auch noch kommen mag, der Jemen hat eine Botschaft gesendet. Vielleicht hat der Jemen (anders als die Gott leugnenden Massen des Westens) einfach die Tatsache begriffen, daß früher oder später die gesamte Menschheit Palästina sein wird, wenn die Menschheit weiterhin den jüdischen Vernichtungsterror gegen Palästina zulässt.

Ihren Charakter und ihre Denkungsart haben diese auserwählten Herrschaften immer wieder bewiesen. Man erinnere sich nur an die von ihnen gelenkten Verbrechen der alliierten Mächte gegen das deutsche Volk von der Zeit des Zweiten Weltkrieges bis heute.

Stefan H. Heuer, M.A.
Historiker, geboren 1964, arbeitete als Dozent in der Erwachsenenbildung und u.a,
in der Personalentwicklung für ein US-amerikanisches Unternehmen in Deutschland.