Peter Töpfer: Wir schaffen das! Von Aufgabe zu Aufgabe (23.07.2017)

Die Zeitschrift eigentümlich frei holt auf ihrer Internetseite regelmäßig schon vor einiger Zeit erschienene, meist zehn Jahre alte Artikel aus dem Archiv, (z.B. hier). – Alles ist ja aktuell geblieben, nichts hat sich seither geändert, erst recht nicht zum Guten, alles ist nur schlimmer, dramatisch schlimmer geworden. (Die BRD war ja schon immer Scheiße, aber was dann im Jahre 2015 und seither geschah und geschieht, dafür gibt es nur einen Begriff: Alptraum.)

Also weise auch ich einmal auf einen alten Artikel hin und werde das vielleicht noch ein paar mal so machen. Ich bin neulich zufällig auf einen alten Text gestoßen, der bis in die Wortwahl hinein erstaunlich aktuell geworden ist.

Doch zunächst einige Vorbemerkungen:

Von Aufgabe zu Aufgabe

Daß es seit 2015 so schlimm kommen würde, d.h. daß die Merkel in so radikaler Art und so atemberaubendem Tempo das Programm ihrer globalistischen Herren und ihrer eigenen utopischen Weltanschauung in die Praxis umsetzen würde, das hätte ich mir nie träumen lassen.

“Einmal muß es doch so weit sein, einmal muß doch das Unternehmen Weltvereinheitlichung samt Weltregierung umgesetzt werden – jetzt ist der Zeitpunkt dafür gekommen!”, mag die Merkel sich so oder so ähnlich (aber nicht wesentlich anders) gesagt haben. So schockierend das Jahr 2015 und das Folgende war, so ist das, was dabei vor sich geht, glasklar zu erkennen; wer es nicht sieht, ist dumm. Überrascht hat mich nur, daß die Globalherren mit einemmal und so früh alles auf eine Karte gesetzt haben, als sie Europa (insbesondere Deutschland und Schweden) dem Verderben anheimfallen ließen und zum Abschuß freigegeben haben. Plötzlich brach es herein. Plötzlich brach es für uns los, aber auch für die Merkel könnte es tatsächlich überraschend so gekommen sein (der Menschenstau in Budapest) – geostrategisch wird es von langer Hand vorbereitet gewesen sein, Stichwort Syrien etc.

Daß das nicht klappen wird und daß die Globalherren scheitern werden, ist genau so klar, denn die Visegrádvölker werden nicht mitmachen – woran die EU zerfallen wird. Zumindest der östliche und mittelsüdöstliche Teil der EU wird europäisch bleiben, daran gibt es nicht den geringsten Zweifel; diese Völker sind zum Kampf bereit – lassen aber schon mal von vorn herein erst gar kein Weltgesindel rein, das kommt für sie überhaupt nicht in Frage! Wenn die Deutschen denken, daß sie das hinkriegen und den Visegrádvölkern ein paar Hunderttausend Neger überhelfen können, dann irren sie sich dermaßen gewaltig… – Absolut phänomenal, diese Blindheit!

Es wird also eine multipolare Welt geben; die Frage ist nur, wer zu welchem Pol kommt.

Wenn sich die Visegrádvölker nicht von Jammergestalten wie Junckers und Chulz unterkriegen lassen werden, dann heißt das aber nicht, daß es für Deutschland glimpflich ausgehen und daß Westeuropa noch einmal davonkommen wird. Es wird zum Kampf kommen, und der wird jetzt bis zum bitteren Ende durchgezogen (nicht bis zum Sieg der Globalisten, sondern einfach nur, bis wieder einmal alles in Schutt und Asche liegt); die Globalherren geben ihren Kampf auf keine Fall auf, der Becher wird jetzt bis zur Neige ausgetrunken, die Westeuropäer werden schrecklich für ihre Dummheit bezahlen müssen, schrecklich…

Ob sich die Visegrádvölker mit ihrem Bestehen-bleiben begnügen, sich nur von Westeuropa abkoppeln und sich mit Rußland verbünden werden oder ob sie (vielleicht mit Rußland zusammen) zur Reconquista blasen werden, d.h. ob Deutschland zu bestehen aufhört oder ob es vom Osten her noch einmal gerettet wird, weiß ich nicht, es wird nur in totales Chaos stürzen. Was dann noch von Europa übrig bleiben wird und was aus dem Chaos entstehen wird, welche Späne sich zu welchem Magnetpol hin ausrichten werden, weiß ich nicht. Vielleicht kommt Eurasien, vielleicht bildet sich wieder ein eigener Pol Europa heraus, wer weiß.

Was mich an dieser Stelle aber beschäftigt, sind nicht so sehr Strategie und Taktik der Globalherren, denen im Jahre 2015 zu unserem Entsetzen die Zeit für die finale Machtergreifung mit einemmal reif erschienen war, sondern ist die Frage, wie und wieso die Deutschen (und die anderen Europäer) das alles mitmachen. Warum machen sie das ihnen gänzlich fremde Ziel zu ihrem eigenen?

Sie haben nach dem Zweiten Weltkrieg die Kontinentalisierung samt Überfremdung mitgemacht – aber daß sie dann das Jahr 2015 geschluckt haben und jetzt den tatsächlichen und schnellen Gang in die wirkliche Globalisierung (also Welteinheitssklavenmenschheit) schlucken, daß ist dann doch sehr erstaunlich und verwunderlich. (Daß das am Ende, wie gesagt, nicht so kommen wird, interessiert an dieser Stelle nicht; die Deutschen wissen nichts vom baldigen Scheitern der Globalisten, für sie geht es jetzt erst mal wirklich in die totale Globalisierung.)

Für mich zeigt, wenn die Franzosen Macron gewählt haben und wenn die Deutschen nach 2015 immer so weitermachen, eines: Sie wollen die Realität nicht sehen! Augen zu und durch! Sie ahnen, daß sich alles ändern müßte und daß dieser ganze humanistische Blödsinn, der akut und manifest seit 1945 regiert, komplett aufhören müßte. Es gibt jetzt keine kleinen Veränderungen mehr, keine Systemkorrekturen. Es geht jetzt um alles oder nichts: entweder als Kultur bestehen oder untergehen. Die Europäer nehmen die existentielle Dramatik nicht wahr, sie bleiben ruhig und bequem, sie sagen sich: Es geht uns doch gut, es wird schon weiter alles gutgehen.

Über das Verhalten und den Charakter der Deutschen sind schon Bibliotheken gefüllt worden. Ich kann nur kopfschüttelnd rätseln, was die Deutschen in den Untergang gehen läßt. Eine mögliche Erklärung wäre, daß die Deutschen Herausforderungen lieben, daß sie Großes, Außergewöhnliches tun möchten. Einfach nur so gut wie möglich ein Leben zu führen wie andere Völker, das ist nichts für sie. Die Deutschen müssen über sich hinauswachsen. Sie finden Genuß an großen, eigentlich zu großen Aufgaben. Hängt das damit zusammen, was man faustisch nennt?

Dabei sind diese zu großen Projekte gar nicht auf ihrem Mist gewachsen! Ihre fast sexuell angehauchte Lust ist es, Aufgaben zu lösen, die andere ihnen stellen. Sie lassen etwas Schlechtes geschehen und stürzen sich dann an den Karren, um diesen aus dem Dreck zu ziehen. Sie wollen Frieden. Der Frieden hat – so sagen sie sich – seinen Preis. Sie wollen sich nicht anlegen mit Leuten, die sich für sie etwas ausgedacht, die für sie eine große Aufgabe vorgesehen haben. Sie sind konfliktscheu bis zur Vergasung. Lieber gehen sie in den Tod als sich früh genug ihrem eigenen Leben und seiner Verteidigung zu widmen.

Im Moment ist es die große humanistische Aufgabe, an der sie arbeiten. Sie lassen von dieser nicht ab, diese Aufgabe kann jetzt nicht einfach so unter- oder abgebrochen werden. Jetzt gilt es! Jetzt kommt es drauf an. Das wäre doch gelacht! Das kriegen wir doch hin! Daß nur sie selbst sich abschaffen und sich zu Kosmoproleten nivellieren und andere überhaupt nicht im geringsten daran denken, sich und ihre Kultur abzuschaffen, daß also Jacqueline ihren Bikini für den Weltfrieden opfert, nicht aber Fatma ihren Burkini, das – das Offensichtliche – zu sehen sind die Deutschen zu dumm. Ihre hehre Aufgabe ist wichtiger als schnöde Intelligenz.

Die Deutschen machen mit, weil sie im Humanismus eine Aufgabe gefunden haben. Die Aufgabe lautet: alle Menschen der Erde, die nach Deutschland kommen wollen oder dorthin von Soros & Co. geschleust werden, durchzufüttern. Diese humanistische Aufgabe wird entweder gelöst oder sie wird doch zu groß gewesen sein und alles fällt in Trümmer. Schon knirscht es drohend im Gebälk – aber das überhört der Deutsche, die Flucht nach vorn wird angetreten. Wir sind doch alle Menschen! Es gibt für alle Menschen bei uns Platz, wir machen es für alle Menschen schön bei uns. Auf die mathematisch doch bescheidene Idee, daß das nicht funktionieren kann und daß das Ergebnis einer solchen Aufgabe einfach nur die Auslöschung der deutschen Kultur ist, darauf kommen sie aus lauter Humanitätsduselei (1) nicht.

Den Globalherren haben Jahrhunderte lang daran gearbeitet, den Völkern das humanistische Gift zu injizieren. Es ist ihre Hauptwaffe. Es ist ihnen endlich gelungen, einen halben Kontinent mit dem humanistischen Gift zu verseuchen und zu lähmen. Daß es nicht der ganze Kontinent ist, daran wird ihr Vorhaben scheitern. Die nomadischen Treiber haben den Humanismus als Aufgabe in die Köpfe des deutschen Viehs gepflanzt und hetzen es jetzt zum Endkampf:

Wollt ihr den totalen Humanismus?!

Kann man die jetzige Aufgabe mit der Aufgabe von vor 72 Jahren vergleichen? Ich weiß es nicht. Aber es sieht danach aus. Welchen Charakter die jeweilige Aufgabe, die sicher der Deutsche stellt, hat, ist völlig egal – Hauptsache, es ist eine große Aufgabe, eine riesige Herausforderung, an der sich der Deutsche beweisen kann. Die Deutschen haben bis zur völligen Erschöpfung, bis zur bedingungslosen Aufgabe (!) gekämpft. Vorher haben sie sich einreden lassen, daß sie Übermenschen sind oder sein sollen.

Nachdem sie 1945 an die Wand gefahren sind und aufgeben mußten – die Realität hat sie natürlich am Ende ereilt –, haben sie sich eine neue Aufgabe einreden lassen: Jetzt lautete die Aufgabe: Aufgabe! Schafft euch selbst ab! Gebt euch selbst auf! Werdet einfach nur Menschen! (2) Zieht von euch das euch näher Bestimmende, das euch von anderen Völkern Unterscheidende ab, unterwerft euch, jazzt euch herunter auf Drittweltniveau, denn dort ungefähr wird sich die Globalmenschheit einpegeln, vernichtet euch selbst, werdet Untermenschen!

Oh ja, sagen die Deutschen, das klingt gut! Wir haben den Karren an die Wand gefahren, das war unsere Schuld, jetzt versuchen wir es mal in die andere Richtung… Wir wollen nur eins: Frieden! Das ist jetzt die große Chance auf den ewigen Weltfrieden! Wir müssen sie nutzen!

Genug der Spekulation, warum die Deutschen diesen Irrsinn nicht nur mitmachen, sondern sogar in die eigenen Hände nehmen – sie tun es jedenfalls.

Hier nun also ein kurzer Ausschnitt aus einem Text von vor 12 Jahren (April 2005), der betitelt war “Die Menschenschmierer: Geldsack & Gutmensch – die Humanokraten”, der hier zur Gänze gelesen werden kann.

Wir schaffen das!

(…) Wenn der Geldsack 50.000 Stück koreanischen Menschenmaterials braucht, ist alles, worüber unseren guten Menschen nachzudenken einfällt, wie diese 50.000 „integriert“ werden können. Dann werden fleißig „Integrationsprogramme“ erstellt, von allen möglichen sozialpädagogischen und kulturwissenschaftlichen Theorien untermauert. Morgen fällt dem Geldsack ein, er braucht 30.000 Stück albanischer, pakistanischer oder sonstiger Menschen – „wird gemacht!“, meldet sich eilfertig der Gutmensch zur Stelle. Das schaffen wir! Für dich, Geldsack, tun wir doch alles! Denn du greifst in deinen Sack und ernährst uns. Wir stürzen uns also mit vollem Engagement in die Arbeit: Jetzt können wir wieder und noch mehr beweisen, daß wir alle nur Menschen sind und wunderbar miteinander auskommen. Dazu setzen wir die heiligste Mine auf, die wir drauf haben, die Mine der Liebe, der Besorgnis und der Betroffenheit: Uns geht es um die Menschen! Diese Menschen verdienen unseren ganzen Einsatz. (…) Oh wie gütig, Herr Geldsack! Danke sehr! Was sind wir doch alle miteinander für gute Menschen! Wie lieben wir uns doch alle! Es wird nicht ganz leicht, es wird einigermaßen schwierig, Messer-Mehmet und Räuber-Ali vom gewaltfreien Dialogisieren zu überzeugen, aber wir schaffen das! Wir schaffen alles, was dir, lieber guter Geldsack, beliebt. (…)

(1) Der Begriff “Humanitätsduselei” ist übrigens eine der Oberflächlichkeit der Nationalsozialisten geschuldete Verharmlosung des Phänomens. Beim Humanismus handelt es sich um nichts anderes als eine Religion.
(2) In dem Nachkriegsroman “Im Namen der Hüte” von Günter Kunert geht es um diesen Übergang vom Nationalsozialismus zum, wie es dort heißt, “Hominismus” (ähnliches bei Heinrich Böll).

Refugees welcome! – Die Ikone par excellence – für diese Mädchen geht es aber nicht um Humanismus, für die kommt der Strom einfach aus der Steckdose.