Wir bekamen 2022 noch einmal einen kurzen Aufschub: das Ende der meisten Corona-Maßnahmen suggerierte Rückkehr zur Normalität, und der Krieg in der Ukraine wurde bislang eher mit angezogener Handbremse geführt. Noch betrifft er die Europäer nicht unmittelbar. Auch die Krise nimmt erst langsam Fahrt auf. In vielem war 2022 ein Jahr im Zwischenzustand – zwischen „nicht mehr“ und „noch nicht“.
2023 stehen nun Entscheidungen an, die nicht aufschiebbar sind und die gravierende Folgen nach sich ziehen werden. Das betrifft in erster Linie die Europäer, die bestürzend ahnungslos sind. Dabei wandeln wir auf dünnem Eis. Es kann jederzeit wegbrechen. Zu allem Überfluß haben die Europäer so gut wie alle Mittel aus der Hand gegeben, die im Raum stehenden Katastrophen noch abzuwenden. Den einzigen gangbaren Weg, die Rückkehr zu normalen, gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu Rußland, hat die Politik des Westens unter maßgeblicher Federführung der USA vorsätzlich verbaut. Wir sind dem, was kommt, praktisch hilflos ausgeliefert.
Im wesentlichen stehen 2023 in drei Bereichen Entscheidungen an, die ausschlaggebend für den weiteren Gang der Ereignisse, insbesondere auch für die Zukunft Deutschlands sein werden:
Erstens: Der Krieg in der Ukraine. Man soll sich keinen Illusionen hingeben: dieser Krieg entscheidet für beide Seiten – den Westen wie für Rußland – über Fortbestehen oder Untergang. Es ist ein Krieg zwischen dem Westen und Rußland, wenn auch derzeit noch regional begrenzt und von begrenzter Intensität. Sollte Rußland unterliegen, droht ihm nach dem Muster Jugoslawiens, Libyens oder des Irak die politische und ökonomische Ausweidung durch die transatlantischen Finanzeliten und die territoriale Aufteilung. Amerikanische think tanks machen seit den neunziger Jahren daraus kein Hehl. Rußland wird dieses Schicksal vermeiden und schlimmstenfalls – wie es die Moskauer Nukleardoktrin vorsieht – vorher Atomwaffen einsetzen. Diese Entwicklung ist aber eher unwahrscheinlich, weil derzeit nicht Rußland, sondern der Westen an seine Grenzen kommt. Die Ukraine ist ein schwarzes Loch für Milliarden an westlichen Steuergeldern und mehr noch für die militärischen Kapazitäten des Westens einschließlich der USA. Der Westen entwaffnet sich gerade selbst, und die Ukraine verblutet. Nach Einschätzung selbst amerikanischer Experten wie des früheren Pentagon-Beraters und US-Obersten Douglas Macgregor kommen auf einen russischen Toten derzeit bis zu acht ukrainische, während die russische Seite Verstärkungen heranführt und sukzessive die Infrastruktur der Ukraine ausschaltet. Jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, erkennt, daß die Ukraine nicht gewinnen kann. Kluge und klarblickende Köpfe wie Orbán, aber selbst ein Mann wie der frühere Bundeswehr-Generalinspekteur Kujat sind die ersten, die es aussprechen. Ja, es gibt schwer verständliche Defizite auf russischer Seite. Aber Rußland hat den längerem Atem, die größeren Ressourcen und keine Eile. Rußland wird nicht verlieren. Viel interessanter ist, wie die unvermeidliche Exit-Strategie des Westens aussehen wird. Er wird eher früher als später von seiner selbstmörderischen Ukraine-Unterstützung abrücken müssen. Sollte sich die NATO damit als unfähig erweisen, die Ukraine zu retten, könnte das auch ihr Ende einleiten und den Abstieg des Westens beschleunigen. Nota bene: Rußland hat immer noch nicht begonnen, aktive Sanktionen gegen den Westen zu verhängen. Aber er pfeift schon aus dem letzten Loch.
Zweitens: Das Platzen der Corona-Lüge. Für den Fortbestand und den inneren Kitt der Bundesrepublik kann der Kampf um die Corona-Deutungshoheit kaum überschätzt werden. Die Rückzugsgefechte der etablierten Medien und der Verantwortlichen werden immer verzweifelter, während sich die ganze verheerende Wahrheit mit jedem Tag mehr Bahn bricht – gerade auch bei Millionen Geimpften, die jetzt in der Falle sitzen und sich eingestehen müssen, daß sie belogen wurden und Opfer eines Menschheitsverbrechens sind. Auch hier wird der Kipp-Punkt interessant: wann dreht die Stimmung? Wann ist die Lüge nicht mehr aufrechtzuerhalten? Was wird das Regime versuchen, um den Hals aus der Schlinge zu bekommen? Merke: die Putsch-Satire Anfang Dezember war auch der vorauseilende Versuch des Regimes, erkennbare Gegner schon im Ansatz aus dem Verkehr zu ziehen. Demgegenüber wird sich die bereits unter Druck stehende Bundesrepublik in näherer Zukunft mit ungleich anspruchsvolleren Belastungsproben konfrontiert sehen, und wir werden vermutlich das sukzessive Versagen immer weiterer Bereiche der Infrastruktur und der öffentlichen Ordnung erleben. Man sollte dennoch gelassen und vorsichtig optimistisch sein: implodiert das System, macht es den Weg frei für Neues. Konkrete Szenarien lassen sich noch nicht vorhersagen. Sie werden sich vermutlich in Abhängigkeit vom Krieg in der Ukraine entwickeln und können zu überraschenden, heute für die meisten noch unvorstellbaren Konstellationen führen. Unter dem Strich ist das eine Riesenchance.
Drittens: Der Bevölkerungsaustausch als Brandbeschleuniger. Dieser Punkt ist wichtig, weil sich auch hier eine zwangsläufige Entscheidung abzeichnet. Das Regime läßt keinen Zweifel daran, daß es gewillt ist, die Frage der deutschen, weißen Noch-Mehrheitsbevölkerung unseres Landes ihrer unumkehrbaren Lösung zuzuführen. Während die Bevölkerung nicht mehr wächst und die Übersterblichkeit Wirkung entfaltet, hält Scholz einen Anstieg der Einwohnerzahl auf bis zu 90 Millionen für plausibel. In diese Rechnung sind Millionen Ukrainer, Muslime, Nord- und Schwarzafrikaner eingepreist. Scholz´ Regierung öffnet der Zuwanderung immer neue Schleusen. Hier ist der Kollaps des Systems, sei es im Gefolge des Krieges oder des ökonomischen Scheiterns, der einzige Faktor, der die Entwicklung stoppen und umkehren könnte, wenn auch um den Preis des ethnischen Bürgerkrieges; dieser wirft in Frankreich und Belgien bereits seine Schatten voraus. Denn: perspektivisch wird Deutschland für Millionen zugewanderter Kostgänger, die alle ein Herkunfts- und Zweitland haben, uninteressant, wenn es bei uns nichts mehr zu holen gibt. Zusätzliche Katastrophen oder Kriegsereignisse können den Exodus forcieren. Ob diese Entwicklung schon 2023 ins Haus steht, muß offen bleiben.
Unstrittig ist: uns steht ein außerordentlich spannendes, vermutlich entscheidendes Jahr bevor. Wir sind gut beraten, uns nicht nur auf den Ausnahmezustand einzustellen, sondern auch für Entwicklungen offen zu sein, die alles auf den Kopf stellen können. Persönlich bin ich überzeugt davon, daß Deutschland überleben und in der Katastrophe zu sich selbst zurückfinden wird. Die Frage wird sein, auf welchem Niveau: dem eines Industrielandes, einer zu weiten Teilen entvölkerten Wüste oder eines deindustrialisierten Rumpfstaates. Der ehemalige russische Präsident Medwedew, derzeit stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, brachte in einer nicht ganz ernstgemeinten Jahresprognose für 2023 noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel: in den USA werde es zum Bürgerkrieg kommen, in Europa zur Gründung eines „Vierten Reiches“ mit „Deutschland und seinen Satelliten“. Wir werden sehen.
Bei allem gilt aber die Gewißheit: alles kommt, weil es richtig ist und weil wir selbst es durch unser Tun und Unterlassen herbeigeführt haben. Jetzt müssen wir durch.