Ob die Menschen den August 1939 ähnlich empfunden haben? Ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. Viele, die meisten spürten wohl, daß etwas in der Luft lag. Die Jahre davor waren reich an Turbulenzen und konflikthaften Vorahnungen. Die Menschen ahnten, daß sie in einer Zeit schicksalsschwerer Veränderungen lebten, und hatten sich an die permanente Krise gewöhnt, auf Überraschungen immer gefaßt. So gut er konnte, suchte jeder dem Sommer noch das Beste abzugewinnen.
Vieles erinnert an heute. Spätestens die beiden letzten Jahre haben uns sensibel gemacht für die Krise, für ein größeres Geschick, das über allem liegt. Jeder hat die Erfahrung gemacht, daß es plötzlich ans Eigene geht und jeder Entscheidungen für sich und die Seinen treffen muß. Wir haben gelernt, daß die Krise keine Rücksicht mehr auf den eigenen kleinen Lebensbezirk nimmt. Insgeheim, ohne daß es die meisten noch wahrnehmen wollen, hat das große Sterben ohnehin längst begonnen.
In der Rückschau erschließt sich das ganze Spiel. Wenn man nicht vollkommen blind und taub ist. Wie seit Jahrzehnten das Szenario vorbereitet, Positionen eingenommen, gegnerische Figuren beiseitegeräumt wurden. Wie die Ukraine in Stellung gebracht, Europa wehrlos gemacht und flankierend geflutet wurde. Jetzt ist das Spielbrett vorbereitet. Aber der große Satan steht selbst vor dem Sturz. Der Krieg muß jetzt her, ehe die Lügenordnung des Westens würde- und kraftlos von selbst implodiert. Sie ist nicht mehr zu retten, die Drahtzieher wissen das. Nur der Krieg könnte ihr noch eine kurze Frist verschaffen. Deshalb stolpern die Irren jetzt mit dem offenen Feuer im Pulvermagazin herum.
Apokalypse heißt nur „Enthüllung“. Alles wird offenbar. Jeder kann es sehen. Und wird danach gewogen.
(02.08.2022)
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