Karl Richter: Trauer um Darja Dugina (22.08.2022)

Karl Richter, Daria Dugina
Trauer um Darja Dugina

Der Krieg macht für niemanden eine Ausnahme. Jeder muß wissen, auf welcher Seite er steht. Der gegenwärtige Krieg ist der entscheidende. Er hat noch nicht einmal richtig begonnen. Von ihm hängt die künftige Weltordnung ab. 

Darja Dugina, Tochter des russischen Geopolitikers, Philosophen und Publizisten Alexander Dugin, hatte ihre Wahl längst getroffen, indem sie die Sache ihres Vaters – Rußland und seine Mission – zur eigenen machte und ihm zur Seite stand. Als ich vor einigen Jahren in Moskau um einen Interviewtermin bei ihm nachsuchte, lief die Kommunikation über Darja. Am Samstag noch soll sie scherzhaft bemerkt haben, sie sei die Leibwächterin ihres Vaters. Sie wußte, wofür sie einstand. In einem Interview erklärte sie im Mai: „Die Tatsache, daß wir von den USA, Kanada, Australien und dem Vereinigten Königreich mit Sanktionen belegt wurden, ist auch ein Symbol dafür, daß wir, die Familie Dugin, im Kampf gegen den Globalismus auf dem Weg der Wahrheit sind. Daher würde ich sagen, daß es eine Ehre ist, in eine solche Familie hineingeboren worden zu sein.“ (Der volle Wortlaut des lesenswerten Interviews hier: https://www.geopolitika.ru/…/daria-dugina-der-krieg-der…)

Durch ihren Tod wurde Darja zur Märtyrerin. Er erschüttert die russische Öffentlichkeit. Heute hat Kremlchef Putin den Eltern kondoliert, und am Wochenende sah sich die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa zu einer emotionalen Stellungnahme veranlaßt: „Die Menschheit muß auf dem Weg bleiben, der zum Licht führt, und darf sich nicht auf den Weg zum Abgrund begeben.“ Der Abgrund drohte, wenn der Westen – der Schmutz, die Lüge und die Ukraine – siegreich bliebe. Aber das wird nicht geschehen.

Ich kenne und schätze Alexander Dugin seit vielen Jahren. Er hat die Bedeutung des derzeitigen Kampfes früh und klarer erkannt als andere. Aber heute braucht Alexander Dugin meine Anteilnahme als Mensch. Ich trauere mit ihm.

(22.08.2022)


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