Endlich!: Der Artikel des berühmten amerikanischen Autors Paul Craig Roberts „Wird uns der stets zögerliche Putin in den Krieg führen?“1, der am 22. Januar dieses Jahres veröffentlicht wurde, durchbricht das Schema der falschen Dichotomie und das des Konfliktes zwischen den beiden vorherrschenden Narrativen, die die Kontroversen zwischen Russland und dem Westen begleiten.
Während die westlichen Propagandazentren Putin dämonisieren, vergöttern ihn diejenigen in den alternativen Medien, die sich der amerikanischen Hegemonie widersetzen. Letztere tun dies entweder aus Naivität und mangelndem Verständnis dafür, wie die politische Macht in Russland organisiert ist und funktioniert, oder aus pekuniärem Interesse, da sie es vorziehen, mit einer Maske der antiglobalistischen Seriosität als Presstituierte des Kremls aufzutreten.
Die Analyse von Paul Craig Roberts durchbricht die oben beschriebenen Propaganda-Klischees und zeigt, was für jeden aufmerksamen und ehrlichen Beobachter offensichtlich ist. Trotz seines Bildes als Diktator und entschlossener Mensch präsentiert sich Putin als zögerlich, schüchtern und vor allem vom Bedürfnis besessen, die Anerkennung der „westlichen Partner“ zurückzugewinnen. Dieses Syndrom ist leicht zu verstehen, wenn man sich auf die ideologischen oder intellektuellen Ursprünge des „Putinismus“ konzentriert. Es handelt sich um eine eklektische Vision, die eine Mischung aus spätem Sowjetismus und westlichem Liberalismus darstellt.
Die zwei Gesichter des Moskauer Janusgesichtes: Sowjetismus und Kaufmannsgeist
Mit seiner mangelnden Bereitschaft, durch Verurteilung des Staatsstreichs von 1917 eine klare und eindeutige Entkommunisierung zu vollziehen, mit der Verherrlichung Stalins, mit der Beibehaltung des Lenin-Mausoleums und der kommunistischen Namen von Regionen, Städten, Straßen und öffentlichen Plätzen, der Lenin-Denkmäler und der Denkmäler anderer bolschewistischer Verbrecher und der „Begründer des Marxismus“ als kostbare religiöse Reliquien beweist das Putin-Regime, daß es der kommunistischen Mentalität als einer chronischen Krankheit der russischen Gesellschaft verhaftet ist.
Das zweite Gesicht des doppelgesichtigen russischen Gottes als neuer Janus ist ein durch und durch liberal-kapitalistisches. Genauer gesagt gehört es zu der liberalen ideologischen Injektion, die die russische Gesellschaft mit dem Zusammenbruch der UdSSR vergiftete. Die neuen Eliten, die aus Teilen der ehemaligen kommunistischen Nomenklatura und des KGB hervorgegangen sind, wurden und werden von dem Streben nach persönlicher Bereicherung durch Machtmissbrauch geleitet. Die merkantile Mentalität ist tief in die russische Führungsschicht eingedrungen, und jeder Würdenträger in der Putin-Administration gehört durch die Komplizenschaft der Oligarchen, die alle natürlichen Ressourcen Russlands für ihren persönlichen Profit an sich reißen, zu den Überreichen.
In diesem Fall sollten wir uns an die biblische Wahrheit erinnern, die besagt: „Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder hasst man den einen und liebt den anderen, oder man ist dem einen treu ergeben und verachtet den anderen. Ihr könnt nicht zugleich Gott und dem Geld dienen.“ (Matthäus 6,24). Auf die Putin-Administration angewendet, deutet Werner Sombarts Definition von zwei Typen von Charakteren und Zivilisationen – „Händler und Helden“ – eindeutig auf ein Händlerprofil der Putin-Administration hin. Es scheint, dass die Konzeption des geopolitischen Dualismus von Tellurokratie und Thalassokratie unter den neuen geopolitischen Bedingungen beweist, dass die Seemacht – die angelsächsische Händlerzivilisation – die herrschende Klasse in Russland endgültig kolonisiert hat. Das Konzept von der Landmacht, das dem heutigen Russland zugeschrieben wird, ist nur eines der Propaganda-Klischees der Kremlangestellten.
Dies erklärt den zögerlichen Charakter, die mangelnde Entschlossenheit und die mangelnde Kohärenz der offiziellen russischen Politik unter Putin. Darüber hinaus fand in Russland, wie im Westen, die gleiche große Transformation statt, die den Aufstieg des Kapitalismus kennzeichnete. Der wirtschaftliche Faktor hat sich dem politischen Faktor untergeordnet, oder anders ausgedrückt: das Großkapital hat sich der staatlichen Verwaltung untergeordnet. Unter den heutigen Bedingungen kommt der Mythos vom allmächtigen Putin jedoch sowohl der westlichen als auch der Moskauer Propaganda zugute.
Der schwankende Charakter und die Anfälligkeit für verschiedene Einflüsse, die Russlands Interessen angreifbar machen, zeigen sich auch im Fall des Völkermords und der systematischen Verbrechen, die vom zionistischen Gebilde, das offiziell Israel heißt, begangen werden (siehe meinen Artikel „Die Israel-Lobby in der russischen Politik“2). Dieser Mangel an Kohärenz hat natürlich in der islamischen Welt Bedenken und verwirrte Reaktionen hervorgerufen, wobei die Schlüsselfrage lautet, inwieweit Russland überhaupt ein strategischer Partner im Widerstand gegen Israel und seinen Vasallen, die USA, sein kann.
Multipolarität als wünschenswerte Realität
Der oben zitierte Autor hat Recht, wenn er sagt, dass Multipolarität völlig irrelevant ist, „solange sie keine solide militärische Komponente hat“. Paul Craig Roberts stellt fest, dass „die multipolare Welt, von der Putin immer spricht, ohne einen russisch-chinesisch-iranischen Vertrag zur gegenseitigen Verteidigung nicht zustande kommen kann“. Und damit hat er absolut Recht. Nur scheint China kein Interesse daran zu haben, dabei mitzumachen. China zieht es vor, sowohl von den enormen Vorteilen, die die Märkte der USA und der EU für seine Waren bieten, als auch vom Ausquetschen der russischen Rohstoffe zu profitieren. Der Iran dagegen, wie eine ganze Reihe anderer muslimischer Länder, würde ohne zu zögern ein politisch-militärisches Abkommen mit Russland unterzeichnen, um sich der Aggression der Achse London-Washington-Jerusalem zu widersetzen.
Zu denjenigen, die dringend einen solchen militärischen Beistandspakt mit Russland unterzeichnen wollen, könnten auch eine ganze Reihe afrikanischer Staaten, Venezuela, Nordkorea usw. gehören. Doch für eine solche spektakuläre geopolitische Wende fehlt natürlich nur ein Element: der politische Wille Moskaus.
Es ist angebracht, an dieser Stelle zu erwähnen, dass die BRICS sich nicht auf den Handel und die edle Absicht der Entdollarisierung beschränken können, wenn sie eine starke Kraft gegenüber der westlichen Hegemonie darstellen wollen. Um die Haltung einer amorphen Struktur zu überwinden und einen Pol echter geopolitischer Macht darzustellen, brauchen die BRICS unbedingt eine solide militärische Komponente. Andernfalls wäre es naiv zu glauben, dass das imperialistische System der USA teilnahmslos seinen eigenen Zusammenbruch abwarten wird, ohne einen Präventivschlag zu führen. Der von den BRICS vorgeschlagene Wirtschaftskrieg gegen den israelisch-amerikanischen Imperialismus kann nicht gewonnen werden, wenn er sich nicht auch auf ein starkes Militärbündnis stützt.
Der Konflikt mit der Ukraine: Geschenkvergabe, Kinderei oder Feigheit?
In seinem Artikel beschreibt Roberts mit größtmöglicher Genauigkeit die ebenso schwankende wie schwache Haltung Putins im militärischen Konflikt in der Ukraine. Man könnte den Ausführungen des Autors noch hinzufügen, dass bis heute niemand eine glaubwürdige Erklärung abgeben kann – vor allem keine, die der offiziellen Position Moskaus gerecht wird –, warum nach dem Putsch in Kiew im Jahr 2014 das Kiewer Regime als illegal und durch Gewaltanwendung und Usurpation der Staatsgewalt entstanden bezeichnet wurde, man sich dann aber dazu entschloss, das Poroschenko-Regime anzuerkennen. Eine weitere Merkwürdigkeit im Jahr 2014 war der Beitritt der Krim zu Russland, während der Donbass aufgegeben wurde – obwohl sowohl auf der Halbinsel als auch in den selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk Referenden über den Beitritt zu Russland abgehalten wurden.
Die achtjährige systematische Bombardierung und massenhafte Ermordung der friedlichen Bevölkerung des Donbass durch das Kiewer Regime war nur möglich, weil Putin nicht den Mut oder vielleicht nicht die Handlungsfreiheit hatte, dieses Massaker an den Russen zu verhindern. Und nach zwei Jahren Krieg in der Ukraine werden die Bewohner der Stadt Donezk weiterhin massenhaft durch regelmäßige Bombardierungen des ukrainischen Militärs getötet.3 Wie ist ein solcher Zustand zu erklären? Dies ist eine wichtige Frage, denn nur durch einen Bannfluch über das verbrecherische Regimes in Kiew kann dieses Massaker gestoppt werden. Was wir brauchen, sind nicht Worte des Mitgefühls für die Opfer und die Kritiker von Selenski, sondern konkrete Taten. Doch diese werden aus immer verdächtigeren Gründen hinausgezögert.
Der Zeitpunkt der russischen Intervention am 24. Februar 2022 nach einer merkwürdigen Pause von acht Jahren bleibt ebenso unerklärlich. Das bedeutet nicht, dass der „kollektive Westen“ keinen Stellvertreterkrieg gegen Russland führt und die Ukraine zu einem Objekt geopolitischer Manipulation macht. Die Frage ist eine andere.
Warum wurde die extrem schnelle und erfolgreiche Offensive der russischen Armee, die innerhalb von drei Tagen die Tore Kiews erreichte, zu einem katastrophalen Fehlschlag? Warum wurde der Rückzug angeordnet? Warum wurden ganze Regionen wie Kiew, Sumy, Tschernigow, Charkow und Cherson aufgegeben? Und wer ist verantwortlich für die Zehntausenden von russischen Zivilisten in diesen Gebieten, die die russische Offensive unterstützt haben und die von den Verbrechern in den ukrainischen Militäreinheiten gefoltert und ermordet wurden?
Zwei magische Worte, ein Blitzkrieg und eine Reihe von Misserfolgen
Und nun fragen wir uns, was die beiden Zauberworte bedeuten könnten, mit denen Putin die Ziele der militärischen Intervention in der Ukraine erklärt. Ich beziehe mich hier auf die berühmten Worte „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“. Anfangs glaubten sowohl die Befürworter als auch die Gegner Russlands, es gehe um die vollständige Befreiung oder Besetzung der Ukraine durch das russische Militär, die vollständige Zerschlagung der ukrainischen Streitkräfte, die Beseitigung der politischen Macht und die Auferlegung von Kapitulationsbedingungen. Und es war normal, so etwas zu erwarten, denn „Entmilitarisierung“ hätte die völlige Abschaffung der ukrainischen Armee vorausgesetzt, und „Entnazifizierung“ hätte bedeutet, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die die Kreml-Propaganda als „Nazis“ bezeichnet. In der Tat kann man sie nur insofern als Nazis bezeichnen, als Zionismus und Nazismus das gleiche ist. Aber die Putin-Administration ist zu stark von zionistischen Elementen beeinflusst, als dass sie sich ein solches Maß an Meinungsfreiheit leisten könnte.
Statt eines Blitzkriegs erleben wir also seit zwei Jahren den Rückzug der russischen Streitkräfte, begrenzte Offensiven, die mit astronomischen menschlichen Verlusten einhergehen, ohne dass es dafür eine strategische Rechtfertigung gäbe, den Austausch von Gefangenen unter unfairen Bedingungen und vor allem den Ruf nach Verhandlungen und der Unterzeichnung eines Waffenstillstands. Die Reihe der Verhandlungen, die bereits am dritten Tag nach der russischen Militärintervention begannen, zeigt die Absurdität des gesamten militärischen Abenteuers. Die russische Armee kommt in die Nähe von Kiew, und die Russen setzen die Bedingungen für eine Kapitulation nicht aus einer Position der Stärke heraus durch, sondern ordnen den Rückzug Ihrer Truppen an und setzen sich an den Verhandlungstisch in einer unendlich verletzlicheren Position.
Ein begrenzter Krieg, euphemistisch „MSO“ genannt, und ein unantastbarer Feind
Putins Charakter äußert sich in der vielsagenden Episode, als er dem ehemaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett versprochen hat, der israelischen Marionette in Kiew – dem Zionisten Wolodimir Selenski – keinen Schaden zuzufügen. Am 5. Februar 2023 betitelte NBS News dieses Fragment des von Naftali gegebenen Interviews wie folgt: „Ehemaliger israelischer Premierminister Naftali Bennett sagt, Putin habe versprochen, Selenski nicht zu töten.“4 So seltsam es auch erscheinen mag, nach der Veröffentlichung dieser Behauptungen in der internationalen Presse beeilten sich Moskauer Beamte nicht, sie zu dementieren. Und was ist dann die Logik dieses Krieges? Will eine militärisch viel stärkere Seite ihren Feind nicht besiegen und einen totalen und unbestreitbaren Sieg erringen? Wenn nicht, warum? Wir können eine Reihe von Faktoren vermuten: Putins Feigheit und der Einfluss der „fünften Kolonne“. Der Rest ist Propaganda und Manipulation.
Wir wollen hier nur die berühmtesten Runden der sterilen Verhandlungen zwischen den russischen und ukrainischen Delegationen aufzählen. Die erste Runde fand am 28. Februar 2022 in Weißrussland statt. Eine zweite und dritte Gesprächsrunde fand am 3. und 7. März 2022 an der weißrussisch-ukrainischen Grenze an einem ungenannten Ort in der weißrussische Region Gomel statt. Eine vierte und eine fünfte Gesprächsrunde wurden am 10. bzw. 29. März 2022 in der Türkei abgehalten. Darüber hinaus wiederholt der Kreml mantraartig seine Bereitschaft, sich für einen Frieden mit Kiew an den Verhandlungstisch zu setzen. Es ist nur so, dass es unter den heutigen Bedingungen, in denen keine der beiden Seiten siegreich oder besiegt ist, schwer ist, sich einen dauerhaften Frieden vorzustellen.
Ganz zu schweigen von den am 5. September 2014 und am 12. Februar 2015 unterzeichneten Minsker Vereinbarungen, die ein eklatantes und beschämendes Versagen der russischen Diplomatie darstellen. Es sind genau diese Manöver der Feinde Russlands, die es dem kollektiven Westen ermöglicht haben, acht Jahre lang die fast nicht existierende ukrainische Armee in eine beeindruckende militärische Macht zu verwandeln. Putin gab später zu, dass er von seinen „westlichen Partnern“ getäuscht worden war. Hat vielleicht jemand im Kreml schon mal was von Sun Tzu gehört? In dessen berühmtem Werk „Die Kunst des Krieges“ heißt es, dass „alle Kriegsführung auf Täuschung beruht“. Wer seine Hausaufgaben nicht macht, bleibt ein Verlierer.
Vier teilweise befreite Regionen, das Putin-Schamanen-Duett und „Adieu, Cherson!“
Eines der unerklärlichsten Dinge im Hinblick auf die russischen Interessen während dieses Krieges ist die Eingliederung von vier Regionen der Ukraine – Donezk, Cherson, Lugansk und Saporischschja – am 30. September 2022 in die Russische Föderation. Es sei darauf hingewiesen, dass diesem von der russischen Staatsduma angenommenen und durch Putins Dekret verkündeten Beschluss ein Scheinreferendum unter den Bedingungen extrem heftiger militärischer Auseinandersetzungen in allen vier Regionen vorausging. Es sei auch daran erinnert, dass die Simulation von Volksabstimmungen das Werk der Nummer 2 in der Putin-Administration war: Sergei Kirijenko (Wiki: „Kirijenko – eigentlich Israitel – nahm aus Karrieregründen später den ukrainischen Nachnamen seiner Mutter an.“5), Ex-Premier, der 1998 das Finanzsystem und die russische Wirtschaft zerstört hat. Kirijenko ist die zweifelhafteste Figur im Umfeld des russischen Staatschefs und ist nun für die „befreiten Gebiete“ verantwortlich. Keine der Regionen war zum Zeitpunkt der offiziellen Eingliederung vollständig unter russischer Kontrolle, und sie waren es auch danach nicht.
Nachdem das russische Parlament „einstimmig“ die Aufnahme der vier Regionen in den russischen Staat beschlossen und das Staatsoberhaupt diese Entscheidung bestätigt hatte, fand am selben Tag, dem 30. September 2022, auf dem Roten Platz ein Festkonzert mit dem Titel „Die Entscheidung der Menschen. Für immer zusammen“6 statt. Bei dieser düsteren Farce, die an den Triumphalismus der kommunistischen Ära erinnerte, war die Schlüsselfigur neben Putin ein Popsänger mit dem Künstlernamen Shaman, der sich mit lateinischen und nicht etwa kyrillischen Buchstaben schreibt7 und dazu passend als Transgender gekleidet war und den perfekten Hermaphroditen verkörperte, der die russische Nationalhymne sang. Der Moment war besonders emotional, vor allem wenn man bedenkt, dass Putin im Zentrum Moskaus Freudentränen vergoss, während russische Soldaten in allen vier Regionen weiter kämpften und starben.
Und was ist mit den Millionen Russen, die in den ukrainischen Gebieten im Stich gelassen und von dem kriminellen Regime in Kiew terrorisiert werden? Aber solche Fragen sind in Russland verboten, die Fragesteller wandern in den Knast. Und damit diese abscheuliche Farce ein schändliches und entwürdigendes Ende findet, hat die russische Armee kurz nach der Duett-Show mit Putin und dem Schamanen eine weitere merkwürdige Aktion der territorialen Preisgabe unternommen: diesmal die einer strategischen Festung, die zuvor mit dem Blut russischer Soldaten erobert worden war: Am 9. November 2022 zogen sich die russischen Streitkräfte aus der Stadt Cherson zurück und überließen die Zivilbevölkerung und pro-russische Aktivisten den ukrainischen Repressionskräften.
Was kommt als nächstes? Ungewissheiten und Hoffnungen
Während des zweijährigen Krieges, der euphemistisch als „MSO“ bezeichnet wird, erklärten unabhängige Militärexperten wiederholt, dass die russische Armee keinen siegreichen Krieg führen konnte, weil sie durch den politischen Faktor behindert wurde. Und einige, die die Art und Weise der militärischen Intervention in der Ukraine kritisierten und ein entschiedeneres Vorgehen forderten, landeten im Gefängnis. Der bekannteste Fall ist der von Oberst Igor Strelkow, der wegen „Aufrufs zum Extremismus“ verhaftet wurde. Die Einzelheiten seiner Verurteilung zu Haft werden am 25. Januar bekannt gegeben. Aber in Russland kann niemand die Militärkampagne kritisieren, weder aus pazifistischer noch aus patriotischer Sicht. Das Strafgesetzbuch wurde angepasst, um jede kritische Äußerung zur Staatsmacht zu unterdrücken.
In der Zwischenzeit hat die mangelnde Konsequenz und der fehlende Mut der Putin-Administration Hunderttausende von Opfern auf beiden Seiten, über 10 Millionen Flüchtlinge und die Zerstörung und Kriminalisierung der ukrainischen Gesellschaft, aber auch die Zerstörung der EU-Wirtschaft im Interesse der Feinde Kontinentaleuropas und Russlands – die angelsächsischen Korporatokratie – verursacht.
Angesichts der Ausführungen in Paul Craig Roberts‘ Artikel sowie meiner eigenen Analyse haben wir allen Grund, uns nicht nur um das Schicksal Russlands, sondern auch um das der gesamten Menschheit zu sorgen. Streng genommen reduziert sich die Stärke der Putin-Regierung auf die Vernichtung aller politischen Gegner und ihrer Kritiker sowie auf die Aufrechterhaltung ihrer eigenen Macht durch Wahlfarcen wie die für dieses Jahr geplante, bei der der „Fatalkandidat“ Putin ein weiteres Präsidentschaftsmandat und bis an sein Lebensende erhalten wird.
Angesichts der neokonservativen/zionistischen Falken, die fest entschlossen sind, die ganze Welt zu unterjochen oder in einem neuen Weltkrieg zu vernichten, sind Putins mangelnder Wille und sein schwankender Charakter eine nicht unerhebliche Schwachstelle.
Manch einer könnte versucht sein, die Langsamkeit und mangelnde Entschlossenheit der russischen Führung damit zu erklären, dass sie ein recht hohes Alter erreicht hat und eine Art Gerontokratie darstellt. Aber auch die Politiker in Washington sind nicht mehr jung. Und doch scheinen – metaphorisch gesprochen – die Elders of Zion (wie Netanjahu, Blinken und Nuland) viel effizienter zu sein als die Elders of Zion des Kremls (wie Putin, Lawrow und Schoigu).
1 „WILL WAR RESULT FROM THE EVER HESITANT PUTIN?“: https://www.paulcraigroberts.org/2024/01/22/will-war-result-from-the-ever-hesitant-putin/
2 https://multipolaristen.de/multipolaristen/politik/internationale-politik/iurie-rosca-die-israel-lobby-in-der-russischen-politik-oder-auf-der-suche-nach-dem-verlorenen-chasarenreich-01-01-2024/; https://telegra.ph/The-Israel-Lobby-in-Russian-politics-or-In-Search-of-Lost-Khazaria-01-01
3 https://tass.com/russia/1735197
4 https://www.youtube.com/watch?v=8aYC9M4_-i0
5 Kirijenko nahm aus Karrieregründen später den ukrainischen Nachnamen seiner Mutter an. – https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Wladilenowitsch_Kirijenko
6 «Выбор людей. Вместе навсегда»: https://www.youtube.com/watch?v=7tYUJTM9uTM
7 https://ru.wikipedia.org/wiki/Shaman
English original text, more english texts here